„Paul-Ruben Mundthal hört den Menschen inmitten ihres Dilemmas zu und gibt ihnen ein Gesicht. Seine Bilder erzählen von den inneren und äußeren Auseinandersetzungen, die sie aufgrund ihrer Herkunft auszutragen haben, zeigen aber gleichsam selbstbewusste junge Menschen mit großen Zielen für die Zukunft.
In den Bildern lässt der Fotograf seine Protagonisten mit den Flaggen ihrer Heimatländer verschmelzen, die Projektionen beleuchten einerseits ihre Gesichter und erwecken sie damit zum Leben, werfen aber gleichzeitig eine Art Schleier über sie, der zu einem Spiel mit den Identitäten herausfordert. So fügt Mundthal den klassischen Halbkörperporträts, die er mit einer 4×5-Zoll Fachkamera erstellt hat, eine weitere Ebene hinzu. Mal scheint es, als würden die selbstbewussten Blicke der Menschen die Flaggen als nationale Identitätsmerkmale durchbrechen, in anderen Fällen ergeben beide eine offenbar harmonische Symbiose. Mit dieser Mehrdimensionalität werfen die Bilder Fragen nach Heimat und Zugehörigkeit auf, die in unruhigen Zeiten wie diesen oft nur schwer zu beantworten sind.“